Von der Büroangestellten zur erfolgreichen Bloggerin

21.06.2021

Wer schreibt hier?

Anna ging den klassischen Weg: Mit 23 Jahren, kurz nach dem Abschluss ihres Masterstudiums, war sie bereits gefangen im Hamsterrad eines Angestellten-Jobs. Dann traf sie plötzlich die Quarterlife-Crisis und sie begann sich Fragen zu stellen wie: Was erfüllt mich wirklich? Wie kann ich die Welt ein Stück weit besser machen?

Daraufhin kündigte sie ihren Job, machte sich selbstständig und reist seither als digitale Nomadin um die Welt. Heute ist sie Bloggerin, selbstständige Content & Social Media Managerin & Autorin. Mit ihrem Blog und Podcast „Roadtrip Leben“ möchte sie dir dabei helfen, herauszufinden, was dich wirklich erfüllt.

Hier geht es zu Ihrem Blog: Finde deine Erfüllung auf dem Roadtrip names Leben.

Und dies ist ihre Geschichte:

Gefangen im Hamsterrad:
Machen, machen, machen

Sommer 2017

Ich sitze, so wie jeden Tag, in der Bahn, auf dem Weg zur Arbeit. Fast 100 km Arbeitsweg oder 1,5 Stunden Fahrt liegen vor mir. Warum habe ich mir keine Arbeitsstelle gesucht, die näher an meinem Wohnort liegt? Das frage ich mich so ziemlich jeden Morgen. In meiner Tasche warten zig wissenschaftliche Research-Paper darauf, von mir gelesen und in meiner Masterarbeit zitiert zu werden. Aber meine Augen und mein Gehirn sind einfach noch zu müde dafür. Um die Pendelzeit trotzdem irgendwie sinnvoll zu nutzen, setze ich mir die Kopfhörer auf und ziehe mir eine Podcast-Folge von „Happy, holy & confident“ rein. Laura Malina Seiler spricht davon, wie sie ihren emotionalen Keller aufgeräumt und ihr Leben gründlich auf den Kopf gestellt hat. Wie gerne würde ich das auch machen. Aber ich habe ja gar keine Zeit dafür. Immerhin versuche ich gerade irgendwie, meinen Vollzeitjob, 15 Stunden Bahnfahrt die Woche und mein Studium unter einen Hut zu bringen und nebenbei auch noch eine Masterarbeit zu schreiben. Da kann ich mich doch nicht auch noch damit beschäftigen, ob mich das, was ich da so mache, wirklich erfüllt…

September 2017: Ein Schritt zurück & mein Eingeständnis

Ich liege in Ägypten am Strand. Vor zwei Tagen habe ich meine Masterprüfung bestanden und mir spontan eine Woche Urlaub gegönnt. Über Laura’s Podcast bin ich auf das Buch „Gespräche mit Gott“ gestoßen – und kann gar nicht mehr aufhören darin zu lesen. Innerhalb einer Woche verschlinge ich alle drei Teile. Danach geht es für mich wieder zurück ins Büro. Kurz blitzt ein Gedanke in meinem Kopf auf: Was wäre, wenn ich einfach hier am Strand bleiben würde? Meine Arbeit als Social Media Managerin könnte ich doch genauso gut von Ägypten aus machen… „Bleib realistisch, Anna“, ermahne ich mich und steige in den Flieger zurück nach Österreich.

Die nächsten Wochen passiert im Außen gefühlt gar nichts – doch in mir selbst verändert sich alles.

Ich entdecke immer mehr Podcasts und Bücher zum Thema Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität und bin wie gefesselt davon. Langsam gestehe ich mir ein, dass ich

a) mein Leben bisher eher passiv geschehen hab lassen und

b) nicht wirklich glücklich bin.

Ja, mein Job ist ganz okay, die Kollegen super und seit ich am Wochenende nicht mehr an meiner Masterarbeit sitze, habe ich trotz langem Arbeitsweg noch ein bisschen Freizeit übrig. Aber ist es wirklich das, was ich mein Leben lang machen möchte? Was kommt als nächstes? Es zieht mich hinaus in die Welt – doch fünf Wochen Urlaub im Jahr sind sooo wenig! Da müsste ich gefühlt 200 Jahre alt werden, um all die Länder zu sehen, die ich noch bereisen möchte.

„Jaja, so ist das eben wenn man arbeitet“, bekomme ich von Freunden und Familie zu hören. „Nun ist es eben vorbei mit dem süßen Studentenleben“.

Doch in mir brodeln ganz andere Fragen.

Was möchte ich eigentlich wirklich?

Ich bin mit dem Glaubenssatz aufgewachsen: Nach der Schule folgt ein Studium oder eine Ausbildung. Danach: Arbeiten, Haus bauen, Kinder kriegen. Ich kam gar nicht auf die Idee, dieses Konzept zu hinterfragen. Während meiner beiden Auslandssemester in Mexiko und Hongkong hatte ich zwar kurz die Gelegenheit, über den österreichischen Alpenrand zu blicken, doch bald nach meiner Rückkehr war ich wieder zurück im Hamsterrad. Nun höre und lese ich plötzlich von Dingen wie „selbstständig mit eigenem Onlinebusiness“, Quarterlife-Crisis und digitalem Nomadentum. Und stelle mir zum ersten Mal in meinem Leben die Frage:

Was möchte ich in meinem Leben eigentlich erschaffen?

Nach welchem Konzept möchte ICH leben? Wofür bin ich hier? Wie kann ich die Welt ein kleines Stück weit besser machen?

Januar 2018: Die Kündigung. Oder: Spinne ich eigentlich?

Mein Job macht mir zwar Spaß, aber ihm fehlen zwei für mich wesentliche Dinge: Die Freiheit, dort, dann und daran zu arbeiten, wo, wann und woran ich möchte. Und die Sinnhaftigkeit.

Als ich das erkenne, nehme ich all meinen Mut zusammen und kündige.
Meine Eltern sind geschockt – ich auch.

Mal bin ich total aufgeregt und davon überzeugt: Jetzt geht mein Leben so richtig los! Im nächsten Moment frage ich mich wieder, was zur Hölle ich hier eigentlich mache. Ist es zu spät dafür, einen Rückzieher zu machen, bei meinem Arbeitgeber zu Kreuze zu kriechen und darum zu betteln, wieder anfangen zu dürfen? Die Kündigungsfrist kommt mir da gerade recht: Zwei Monate „Galgenfrist“, in denen ich Zeit habe mir zu überlegen, was ich nun machen soll.

Der 30.03.2018: Mein letzter Arbeitstag. Ich habe meinen Schlüssel abgegeben. Die Tür fällt hinter mir ins Schloss. Nun gibt es kein Zurück mehr.

Babysteps aus dem System

Diesmal möchte ich alles richtig machen: Ich möchte mir etwas aufbauen, was mein Herz erfüllt und womit ich der Welt und der Menschheit etwas zurückgebe. Einen Job, der mir die Freiheit gibt, mein Leben so zu gestalten, wie ich möchte.

Schnell stelle ich fest: Meinen Traumjob gibt es noch nicht.
Also beschließe ich ihn selbst zu erschaffen.

Ich beginne mit dem Blog „Roadtrip Leben“. Den Namen habe ich gewählt, weil ich das Leben als Roadtrip sehe – es soll aufregend sein und Raum für spontane Abzweigungen bieten, aber man sollte eine grobe Richtung haben, in die man unterwegs ist. Auf dem Blog teile ich meine Erfahrungen und alles, was ich selbst so lese, höre, ausprobiere und für gut empfinde. Ob Meditation, Glaubenssätze auflösen, Teilzeitjob, finanzielle Freiheit, Buchempfehlungen, Gesetz der Anziehung,… You name it.

Im Hinterkopf habe ich bereits, dass ich eines Tages damit mein Geld verdienen möchte. Doch da ich realistisch bin und weiß, dass es Zeit braucht, bis man von einem Blog leben kann, suche ich erst noch nach einem Teilzeitjob, der mir in der Anfangszeit mein Leben finanziert. Schnell habe ich einen 20-Stunden-Job in einer Agentur gefunden. Der Kontrollfreak in mir kommt wieder durch: Ich wähle den sicheren Weg.

Mai 2018: Noch eine Kündigung und ein paar „Wunder“

Schon im Probemonat wird mir klar: Das ist es nicht. Auch, wenn ich nur 2,5 Tage die Woche ins Büro muss (das übrigens diesmal viel näher an meinem Wohnort liegt) und die Arbeit ganz okay ist: Ich würde immer noch viel lieber vom Strand aus arbeiten. Ich komme mir heuchlerisch vor:

Auf meinem Blog predige ich, dass das Leben zu kurz ist dafür, etwas zu machen, was uns nicht zu 100% erfüllt. Selbst aber habe ich erst zur Hälfte das Leben, das ich gerne haben möchte.

Und ich sehe noch immer nicht ein, warum ich als Online Marketing Managerin in ein Büro fahren muss, wenn ich sowieso nur Internet zum Arbeiten brauche. Die DNX (digitale Nomaden Festival) in Berlin gibt mir dann den letzten Schubser in die richtige Richtung: Ich fahre nach Hause – und kündige schon wieder.

Gefühlt stehe ich wieder dort, wo ich vor zwei Monaten war: Auf der Suche nach einer Teilzeittätigkeit, die mir Spaß macht, Geld einbringt, aber zu meinen Werten Freiheit und Sinnhaftigkeit passt. Nur diesmal ist alles anders:

Diesmal hilft das Universum mit. Meine Botschaft ist angekommen: Ich gebe mich nicht mehr mit „ganz okay“ zufrieden. Ich will meinen Traumjob, meine Berufung, und zwar sofort – nicht erst in einem Jahr.

Plötzlich passiert ein Wunder nach dem anderen: Von allen Seiten kommen Unternehmen und Personen auf mich zu, die über drei Ecken von mir gehört haben und mich fragen, ob ich nicht ein paar ihrer Social Media Kanäle betreuen, einen Artikel für den Unternehmensblog schreiben oder ihre Webseite neu gestalten könne.

Noch im selben Monat mache ich mich selbstständig.

September 2018: Mut wird belohnt: Auf ins digitale Nomadenleben

Meine Werbeagentur läuft und auch mein Blog hat bereits einige Leser. Und ich habe tatsächlich das geschafft, was mir in meinen Angestelltenjobs noch unmöglich vorkam: Ich arbeite komplett ortsunabhängig von Zuhause aus und brauche nur einen Laptop und eine Internetverbindung dafür. Als mir das bewusst wird, mache ich den nächsten Schritt, kündige meine Wohnung und ziehe mit meinem Laptop auf dem Rücken los in die Welt.

Seither lebe ich den digitalen Nomaden-Lifestyle. Ich bin auf den Galapagos Inseln mit Hammerhead-Haien getaucht und habe mit Robben gespielt, mich vom Machu Picchu in Peru verzaubern lassen, mich beim Surfen auf Bali in meinen Freund verliebt und bin bei Tony Robbins in New York über glühende Kohlen gelaufen.

Das alles wäre nicht passiert, wenn ich damals nicht den Mut gehabt hätte, zu kündigen und mich auf die Suche zu machen nach dem Leben, das ich wirklich leben möchte.

Ich arbeite immer noch für Kunden, habe mich aber inzwischen auf Texten und Pinterest fokussiert. Mit meinem Blog helfe ich jungen Menschen, die so wie ich damals von der Quarterlife-Crisis getroffen werden, dabei herauszufinden, was sie wirklich erfüllt. Seit Februar 2019 gibt es auch den Roadtrip Leben Podcast und im September 2019 ist mein Buch „Traumleben: Die Route wird berechnet“ erschienen. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung dafür, seine Träume zu verwirklichen. Und das ist erst der Anfang!

Ich bin gespannt, wohin mich mein Roadtrip die nächsten Jahre noch führen wird.

Wenn ich eins gelernt habe auf meinem Weg, dann Folgendes: Keine Angst mehr vor Umwegen oder schwierigen Strecken zu haben – denn die kurvigen Straßen haben meist die beste Aussicht…

Meine 3 Tipps bei
einer Quarterlife Crisis:

  1. Hör auf dein Bauchgefühl anstatt auf das, was andere sagen! Es ist dein Leben – du alleine bestimmst, wie du es leben möchtest.
  2. Sei mutig und tritt öfter mal aus deiner Komfortzone. Meine Erfahrung ist, dass Mut immer belohnt wird.
  3. Fang einfach an und probier irgendetwas aus! Viele Wege und Chancen zeigen sich erst dann, wenn man schon losgelaufen ist.

Hat dir die Geschichte von Anna gefallen? Konntest du etwas für dich selbst herausziehen und anwenden? Dann lass es gerne mich und die anderen wissen und kommentiere diesen Beitrag.

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