3. Quarterlife Crisis – Chance der Überwindung

26.04.2020

Und es kam der Tag, da das Risiko in der Knospe zu verharren, schmerzhafter wurde als das Risiko, zu blühen. – Anaïs Nin

Das Leben bedeutet Wachstum und Weiterentwicklung. Oft ist das abenteuerlich und macht Spaß, aber oft ist das auch schmerzhaft und unangenehm.

Die Quarterlife Crisis ist eine Ausprägung von genau diesem Wachstumsprozess. Um diese Krise zu überwinden und am Ende sogar die darin versteckte Chance zu nutzen ist es wichtig, zwei Dinge zu verstehen:

  1. Diese Identitätskrise ist nichts „Falsches“ in irgendeinem Sinn, sondern ein normaler Teil des Lebens. Auch wenn du dich manchmal alleine damit fühlst, mache dir bewusst: Viele Menschen leiden unter einer starken Orientierungslosigkeit in ihren Zwanzigern. Eine Studie hat sogar herausgefunden, dass 56 % aller 25 – 35-jährigen in Großbritannien in einer Quarterlife Crisis stecken.
  2. Dass sich diese Form der Sinnkrise erst in unserer Zeit so stark zeigt, hat etwas mit unserer Zeit zu tun. Sprich die Art und Weise, wie wir aufgewachsen sind, wie die Welt aktuell beschaffen ist, welche Möglichkeiten wir haben aber auch welche Erwartungen bestehen, hat irgendwie dazu geführt, dass immer mehr junge Menschen sich unsicher und verloren fühlen.

Die Quarterlife Crisis ist also ein normales Phänomen unserer Zeit.

Es ist noch gar nicht lange her, da steckte ich selbst voll darin und daher möchte mit dir in diesem abschließenden Artikel meine Erfahrungen teilen.

7 Schritte, um die Quarterlife Crisis zu überwinden und sogar gestärkt daraus hervorzugehen.

1. Schmerzen sind sinnvoll!

Mache dir bewusst, dass Schmerz als solcher nichts Negatives ist, sondern seit jeher ein wichtiger Teil von dir und allen Menschen sowie Tieren ist.

Schmerz hat die Schutzfunktion dich darauf hinzuweisen, dass etwas nicht stimmt.

Wenn du dir zum Beispiel in den Finger schneidest, bringt er dich dazu, sofort damit aufzuhören und hilft dir so dabei, dein Überleben zu sichern. Das gilt sowohl für physischen als auch für psychischen Schmerz.

2. Bestandsaufnahme

Mache eine Bestandsaufnahme der jetzigen Situation:

  • Für welche Dinge/Menschen/Umstände in deinem Leben bist du dankbar? Welche geben dir Halt, Glück, Erfüllung?
  • Welche Dinge laufen nicht so, wie du es dir wünschst? Welche kosten dich mehr Energie, als sie dir liefern?

Diese Aufgabe ist extrem wichtig, auch wenn sie nicht immer ganz einfach ist. Nimm dir am besten Blatt, Stift sowie genügend Zeit und Ruhe und versuche einmal, ganz offen und ehrlich zu dir selbst zu sein. Folgende Überlegung wird dir dabei helfen:

Du weißt tief im Innern ganz genau, was dir guttut und was nicht!

Es bestehen nur Mauern aus Erwartungen, Verpflichtungen und Angst um dieses Wissen herum die versuchen, dir den Blick darauf zu verwehren. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du es ganz genau weißt!

3. Verantwortung übernehmen

Übernimm die Verantwortung für deine Situation! Oder konkreter: Übernimm die Verantwortung für das, was du im zweiten Schritt notiert hast. Für beide Aspekte, die guten UND die schlechten.

Denn erst wenn du dir eingestehst, dass du die Verantwortung für dein Leben hast, kannst du hier auch etwas ändern.

Erst wenn du dir eingestehst, dass DU SELBST etwas zu tun hast mit all den Dingen, die du in deinem Leben hast oder nicht hast und auch mit allem, was dir geschieht oder nicht geschieht, erst dann kannst du diese Dinge so gestalten, wie du es gerne hättest.

Das kann erst einmal schmerzhaft sein und dein Verstand wird wahrscheinlich mit aller Macht dagegen rebellieren, aber mache dir immer wieder bewusst, wofür du dies machst:

Nur so wirst du die Kontrolle und Macht über dein eigenes Leben zurückerhalten.

4. Träume!

Für den nächsten Schritt benötigst du wieder ein Blatt Papier und einen Stift, ein gemütliches Plätzchen und ein wenig Zeit für dich. Schaue dir den Aufschrieb aus Punkt 2 noch einmal an und frage dich bei den Dingen, die nicht so gut laufen:

Wie würde ich die Bereiche gestalten, wenn ich ganz frei wäre und alle Möglichkeiten der Welt hätte? Was will ich hier eigentlich wirklich? Träume!!!

Leider wird uns das Träumen mit Sätzen wie „Sei realistisch“ oder „Du bist so naiv.“ abgewöhnt. Aber mache dir bewusst, dass es beim Träumen nicht zwangsweise um die erträumte Sache an sich geht. Das Träumen ist nur der erste Schritt von vielen, die folgen. Denn es geht vielmehr um die Richtung, die dir deine Träume vorgeben und um die anschließende Frage: Was fasziniert dich an dieser Richtung? Wie kannst du dich langsam dorthin bewegen?

Wenn du zum Beispiel mehr Kreativität in dein Leben bringen möchtest, dann musst du zum Beispiel kein Vollzeit-Maler werden, sondern kannst das auf unzählige unterschiedliche Wege und mit kleinen Schritten tun. Bereits heute. JETZT!

5. Kleinste Schritte

Im nächsten Schritt geht es um die Frage, was du nun mit dieser Richtung anfangen kannst. Welche kleinen Schritte kannst du bereits in diese Richtung gehen? Und du kannst hier wirklich die kleinsten Schritte nutzen, die dir einfallen und mit denen du dich wohlfühlst. Alles, was dich in diese Richtung bewegt, ist richtig und gut, ganz egal wie klein es ist.

Am wichtigsten ist, in diese Richtung in Bewegung zu kommen!

Beispiele:

  • Lies ein Buch über das Thema.
  • Schaue dir eine Dokumentation dazu an.
  • Tritt passenden Facebook-Gruppen bei.
  • Gehe auf Meetup-Veranstaltungen.
  • Und alles weitere, was dir dazu einfällt.

Besonders hilfreich ist es, wenn du bei all diesen Aktivitäten eine bestimmte Absicht hast. Du könntest dich zum Beispiel währenddessen immer wieder fragen:

Wie kann ich das auch erreichen?

Mit dieser Frage im Kopf werden dich die Dinge noch einmal mehr inspirieren und dir werden immer weitere Schritte einfallen, die dich in deine Herzens-Richtung bringen. Und plötzlich bist du auf dem Weg, dein ganzes Leben zu ändern, oder zumindest die Umstände, die dich in die Quarterlife Crisis gebracht haben.

6. Die große Veränderung

Bücher über neue Themen zu lesen macht Spaß, keine Frage. Genauso wie faszinierende Menschen kennenzulernen. Aber um es hier einmal ganz deutlich zu sagen: Das alleine wird nicht viel verändern in deinem Leben, denn am Ende musst du dich verändern. So gut wie jede Disziplin, die sich mit der Frage beschäftigt, warum wir Menschen tun was wir tun, ist sich in einer Sache einig (und sie sind sich in nicht gerade vielen Dingen einig):

Dein Leben wird maßgeblich von dem beeinflusst, was du denkst.

Also zum Beispiel von dem, was du für möglich / unmöglich hälst, was du für richtig / falsch hälst, usw. Diese sogenannten Glaubenssätze sind uns zumeist überhaupt nicht bewusst, sondern äußern sich eher indirekt.

Um sie aufzudecken kannst du einfach dein Leben anschauen und daraus quasi indirekt deine Glaubenssätze ableiten.

Wenn du in deinem Leben zum Beispiel immer wieder finanzielle Schwierigkeiten hast, deutet dies auf einen deiner Glaubenssätze hin. Dasselbe gilt, wenn du einfach nicht den richtigen Partner findest.

Es ist oft unangenehmen, sich diese Dinge genau anzuschauen. Doch meistens sind es genau diese Dinge, die uns überhaupt erst in solch eine bescheidene Situation gebracht haben.

Man könnte sagen, dass alle Schritte bis hierhin nur Vorgeplänkel waren. Sie sind dennoch sehr wichtig, da sie dich zu diesem Punkt gebracht haben, aber im Kern geht es jetzt um genau den folgenden Satz:

Du musst dein Innerstes, dein Denken, deine Glaubenssätze und somit deine automatischen Prozesse ändern, um mehr zu dem Menschen zu werden, der du eigentlich, tief im Innern, bist!

Die große Veränderung besteht also darin, die kleinen Schritte zu großen Schritten werden zu lassen und dabei ständig zu überprüfen, welche der unzähligen Möglichkeiten die richtigen für dich sind. Damit du diese dann trotz aller Zweifel und Hindernisse wahr werden lassen kannst, hat dir die Quarterlife Crisis eine extra Portion Motivation geschenkt.

7. Neuaufbau

Herzlich willkommen zurück im Leben, in DEINEM Leben.

Ich habe meine eigene Story unter dem Schlagwort „Abenteuer Selbstbestimmtheit“ zusammengefasst, da ich auf meinem eigenen, teilweise sehr holprigen Weg irgendwann festgestellt habe, dass ein elementarer Teil des Lebens darin besteht, den eigenen Weg zu finden. Dies ist ein Prozess, der niemals aufhört. Und genau hier bist du nun gelandet in deinem letzten Schritt, dem „Neuaufbau“.

Und das Tolle ist: Du kannst alles aufbauen, was immer du möchtest!

Genau genommen ist dies auch gar kein Schritt, den du irgendwann abschließen kannst. Vielmehr ist es, nun ja, eben dein Leben. Ich selbst habe zum Beispiel meinen Job bei einer Bank aufgegeben und mir ein Leben als selbstbestimmter, digitaler Nomade aufgebaut. Ich bin schon gespannt, wie lange ich das mache und was ich mir danach aufbauen werde. Was wirst du tun?

Die Überwindung der Quarterlife Crisis

Mit diesen 7 Schritten kannst du nicht nur die Quarterlife Crisis überwinden, sondern dir ein glückliches, erfülltes und selbstbestimmtes Leben nach deinen eigenen Vorstellungen kreieren. Und genau darum geht es bei allem, genau darum ging es auch in deiner Quarterlife Crisis. Darum stecktest du darin!

Das ist das Geheimnis, das ist der gesamte Weg.

Und nun geh da raus und nutze all das genau so, wie es für DICH PERSÖNLICH PASST.

Alles Gute auf deinem Weg, dein Ben!

Inspirierende Geschichten von Leuten, die ihre Quarterlife Crisis überwunden und sich ein neues Leben aufgebaut haben:

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